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1.11.2008: 50 Jahre Jugendrotkreuz Hennef
[Hennef, 18.11.2008] Goldenes Jubiläum: Seit 50 Jahren besteht das Jugendrotkreuz (JRK) Hennef als Abteilung des DRK-Ortsvereins. Dieser hatte im September 1958 gerade seine neue Unterkunft im umgebauten Schulsaal neben der Schule Steinstraße bezogen, als das JRK am 1. November 1958 aus der Taufe gehoben wurde.
Die Helfer des Hennefer Jugendrotkreuzes bei der Arbeit auf dem Jüdischen Friedhof 1959.
Erster Leiter des Jugendrotkreuzes war Reiner Rings (Jahrgang 1936), der 29 Mitglieder in drei Gruppen betreute, bis er im September 1961 Leiter des JRK auf Kreisebene wurde. Funk- und Fernmeldekurse, Kurse für Rettungsschwimmer, Wanderführerlehrgänge und natürlich Erste-Hilfe-Kurse standen auf dem Programm. 80 bis 100 Hilfeleistungen und Einsätze bei Unfällen, so erinnert sich Rings, absolvierten die JRKler bereits im ersten Jahr. Hinzu kamen Sammlungen für wohltätige Zwecke, zum Beispiel Spielzeugsammlungen für bedürftige Kinder, und weitere, große Aktionen, deren erste gleich buchstäblich weltweite Aufmerksamkeit auf sich zog: Am 24. Oktober 1959 rückten zwei Dutzend Hennefer Jugendrotkreuzler zwischen 14 und 24 Jahren auf dem verwilderten Jüdischen Friedhof an, um diesen wieder in eine würdige Form zu bringen (siehe Bild). Unter den Augen des einzigen damals in Hennef lebenden Juden, Sally Rosenbaum, entfernten die jungen Leute Unkraut, brachten die Wege wieder auf Vordermann und entfernten Schmutz und Unrat. Einige Tage darauf berichteten der Kölner-Stadt-Anzeiger und die Siegkreis-Rundschau über die Aktion, der WDR zeigte in seiner Sendung „Hier und Heute“ einen Bericht, und sogar die „New York Times“ schrieb darüber. Aus Israel erhielten die Rotkreuzler ein Dankesschreiben von Samuel Wolf, der ursprünglich aus Siegburg kam. Im Jahr darauf besuchte er Hennef und wurde Ehrenmitglied des JRK-Hennef.
Realistischen Notfalldarstellung
So medienwirksam geht es nur selten zu, spektakulär ist die Arbeit des JRK dennoch bis heute. Zum Beispiel bei der „Realistischen Notfalldarstellung“. Dabei geht es darum, Notfälle bei Erste Hilfe-Ausbildungen oder Katastrophenschutzübungen so echt wie möglich darzustellen. Zur Notfalldarstellung gehört zum einen die schauspielerische Umsetzung, zum anderen das realistische Schminken von Verletzungen. Die späteren Ersthelfer können so Notfallsituationen unter realistischen Bedingungen kennen lernen und richtiges Verhalten trainieren. Außerdem tragen diese Übungen dazu bei, Angst vor Blut, Verletzungen und Schmerzreaktionen abzubauen und erleichtern es den Lernenden, sich in die Situation des Verletzten hinein zu versetzen. Wer unter solchen Bedingungen Erste Hilfe übt, bekommt in der Realität keine weichen Knie. Die „Realistische Notfalldarstellung“ ist innerhalb des DRK als Aufgabe des JRK definiert. Das bedeutet, dass Darsteller und Schminker ausschließlich vom JRK ausgebildet und gestellt werden. Ohne die Mitwirkung des JRK sind Durchführungen realitätsnaher Übung nicht denkbar.
JRK-Hennef heute – Mitmacher erwünscht
Das Hennefer Jugendrotkreuz besteht zurzeit aus rund zehn Mitgliedern im Alter von 8 bis 26 Jahren, die sich regelmäßig in eigenen Räumen in der Unterkunft des DRK in der Josef-Dietzgen-Straße treffen. Bei den jüngeren Kindern liegt der Schwerpunkt in der spielerischen und kreativen Arbeit, die größeren werden an die aktive Rotkreuzarbeit herangeführt, wobei sie zum Beispiel die Bereitschaft des Ortsvereines bei Blutspenden und größeren Sanitätsdienstdiensten wie beim Hennefer Stadtfest oder bei Siegtal Pur unterstützen. Jedes Mitglied erhält eine fundierte Ausbildung in Erster Hilfe, die durch sanitätsdienstliche Schulungen erweitert werden kann. Die in den Kursen erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse werden während der Gruppenstunden in regelmäßigen Abständen wiederholt und geübt. Die Hennefer JRKler beteiligen sich außerdem an den Treffen aller JRK-Gruppen des Rhein-Sieg-Kreises, organisiert vom JRK-Kreisverband: an Kreiswettbewerben, am JRK-Kreiszeltlager und an der jährlichen Nachtwanderung. Neue Mitglieder sind jederzeit herzlich willkommen. Einfach bei Thomas Wulfhorst (Tel: 02244 - 8715142 oder mobil 0170 - 4616294) melden!